Von Lea Hauke
Aktualisiert am May 13, 2025
Ob im Job oder im Studium, früher oder später kommst du um eine Präsentation auf Deutsch nicht herum. Auch für Muttersprachler kann es eine Herausforderung sein, selbstbewusst und verständlich vor anderen Menschen zu sprechen, doch insbesondere für Deutschlernende gehören Präsentationen auf Deutsch zu einer der größten Hürden. Trotzdem gibt es keinen Grund, zu verzagen!
Mit dem Grundsatz “Verständlich statt perfekt” führen wir dich Schritt für Schritt durch die Vorbereitung und zeigen dir Formulierungen und Phrasen, die dir dabei helfen, deine Präsentation vor einem deutschen Publikum selbstbewusst vorzutragen.
Eine erfolgreiche Präsentation folgt einem klaren Aufbau und ist auf die Interessen deines Publikums abgestimmt. Hier erfährst du, wo du am besten anfängst, wenn du mit deinem Vortrag noch ganz am Anfang stehst.
Was ist das Wichtigste an einer guten Präsentation? Wahrscheinlich denkst du jetzt an eine ausführliche Recherche und einen spannenden Erzählstil. Diese Elemente sind zwar wichtig, doch im Vordergrund sollte besonders eines stehen: dein Publikum. Deine Präsentation kann noch so gelungen sein, wenn sie deine Zuhörer nicht fesselt, kann sie keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Bevor du also mit der Arbeit beginnst, versetze dich in deine Zielgruppe. Überlege, was sie an dem Thema, das du vorstellen möchtest, besonders interessieren könnte und hebe diese Aspekte hervor.
Die Auseinandersetzung mit den Personen, für die du die Präsentation hältst, ist auch wichtig, um einschätzen zu können, welche Fachbegriffe du verwenden kannst. Setzt du zu viel Fachwissen voraus, könnte es sein, dass deine Zuhörer abschalten, bevor es richtig losgeht. Zu wenig und sie sind schnell gelangweilt. Überlege dir also gut, mit welchem Wissensstand dein Publikum die Präsentation beginnt. Unbekannte Fachausdrücke erklärst du am besten am Anfang des Vortrags.
Eine Präsentation auf Deutsch ist aufgebaut wie ein guter Text. Sie folgt einem klaren Aufbau aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. Während die Einleitung einen kurzen Einstieg in dein Thema geben soll, geht es im Hauptteil ans Eingemachte. Wie der Name bereits sagt, ist der Hauptteil der längste Teil der Präsentation und enthält die meisten Informationen.
Im Schluss der Präsentation sollten die wichtigsten Punkte noch einmal hervorgehoben werden. Hier kannst du auf weitere interessante Themen hinweisen, die mit dem Vortrag in Verbindung stehen und dich von den Zuhörenden verabschieden.
Auch, wenn Einleitung und Schluss recht kurz gehalten sein sollten, sind sie besonders wichtig für den Gesamteindruck. Wenn du es schaffst, dein Publikum von Anfang an zu fesseln und einen klaren Ausblick auf die Gliederung der Präsentation zu geben, wissen alle, was sie erwartet und können leichter folgen. Der Schluss ist eine Wiederholung und sollte den Vortrag abrunden. Die Zuhörenden sollen am Ende noch einmal eine Chance bekommen, das Gelernte zu wiederholen.
Beispielsätze zur Strukturierung:
Setzt du bei deinen Präsentationen eher auf Stichpunkte oder ein ausformuliertes Skript? Egal zu welcher Gruppe du gehörst, im Idealfall sollte sich dein Vortrag so anhören, als ob du ihn nicht abliest, sondern frei vorträgst. Natürlich spielen neben einer guten Vorbereitung auch die Nervosität eine Rolle. Insbesondere, wenn du deine Präsentation auf Deutsch und nicht in deiner Muttersprache halten musst, kann es schon einmal passieren, dass die Nerven mit dir durchgehen.
Dein Skript kann dir in solchen Momenten als Stütze dienen, damit du nicht ins Stocken gerätst. Trotzdem ist es besser, sich nicht zu sehr auf bestimmte Formulierungen zu versteifen. Wahrscheinlich kennst du es auch: Ist der Satz einmal mit einer anderen Phrase begonnen, wird es schwer, das Skript souverän weiter abzulesen. Manchmal kann das sogar für noch mehr Nervosität sorgen!
Besser ist es, nicht alles auszuformulieren. Formuliere deine Gedanken stichpunktartig, damit du den Faden wiederfindest, wenn er dir einmal abhanden gerät. Kurze und prägnante Sätze sind besonders hilfreich, wenn es darum geht, klar und deutlich vor Publikum zu sprechen. Viele Vortragende finden deshalb Karteikarten mit den wichtigsten Punkten hilfreich.
In vielen Szenarien, zum Beispiel an der Uni oder im Beruf, wird neben einem gesprochenen Vortrag auch eine visuelle Untermalung erwartet. Auch, wenn es wie zusätzliche Arbeit erscheint, PowerPoint Präsentationen und andere Medien, können dir die Präsentation sogar erleichtern.
Indem du die wichtigsten Punkte deines Vortrags kurz und prägnant auf die Leinwand projizierst, wird es deinem Publikum nicht nur leichter fallen zu verstehen, was du erzählst, du weißt außerdem immer genau, an welchem Teil der Präsentation du dich befindest.
Am besten übst du im Vorhinein schon einmal ein, wie du die technischen Mittel wie einen r Beamer am besten bedienst, damit bei der Präsentation nichts schiefgeht. Besonders wichtig: Weniger Text ist mehr, wenn es um das Verständnis und die Lesbarkeit geht. Versuche, die Präsentation nicht zu überladen.
In vielen Berufen kommt man um Präsentationen nicht herum. Sie dienen zum Beispiel dazu, um alle im Team auf den neuesten Stand eines Projekts zu bringen, über neue Entwicklungen zu informieren oder, um jemanden von etwas zu überzeugen. Die Sie-Ansprache ist in den meisten beruflichen Situationen die beste Wahl, außer dein Team hat sich auf die Du-Ansprache geeinigt.
Je nachdem, welches Ziel du mit der Präsentation erreichen möchtest, solltest du den Schwerpunkt der Präsentation legen. Möchtest du mit dem Vortrag informieren, dann ist weniger oft mehr. Erkläre kurz und bündig, worum es geht. Deine Kollegen werden dir dankbar sein, dass du ihre Zeit respektierst.
Geht es hingegen um ein wichtiges Meeting mit Kunden, die du von einem Angebot überzeugen möchtest, solltest du den Stil deines Vortrags daran anpassen. Betone den positiven Nutzen. Im deutschen Raum wird Prahlerei selten gern gesehen, deswegen ist Sachlichkeit oft wirksamer als Grandeur. Statt ausschmückender Worte und Superlative lohnt es sich, realistische Vorzüge zu betonen.
Beispielsätze für berufliche Präsentationen:
In den meisten Studienfächern gehören Referate mit dazu. Die Studierenden präsentieren meist einen Themenschwerpunkt, um ihr Wissen an Mitstudierende weiterzugeben. Häufig werden diese Präsentationen von der Lehrkraft benotet. Nicht nur deshalb zählt es, eine gute Präsentation auf Deutsch halten zu können. Du wirst feststellen, dass es viel leichter wird einen Vortrag über ein Thema zu halten, wenn du es wirklich verstanden hast. Komplexe Themen in einfachen Worten zu erklären, ist eine Kunst.
Im Gegensatz zu schriftlichen Arbeiten wie Seminararbeiten stellst du dein Wissen in Referaten ad hoc unter Beweis und musst dich gegen Ende hin auch auf Fragen einstellen. Das gehört an deutschen Universitäten zum guten Ton. Je souveräner du sie beantwortest, desto besser kannst du demonstrieren, dass du das Thema gemeistert hast.
Wichtig: Wie auch im Schriftlichen müssen Zitate bei einer Präsentation kenntlich gemacht werden. Weise dein Publikum kurz daraufhin, dass nun ein Zitat folgt, zum Beispiel “um XY zu zitieren: (…)” oder einem einfachen “und ich zitiere (…)”.
Vokabeltabelle: Akademisches Präsentieren
Deutsch | Englisch |
die Präsentation | the presentation |
das Referat | (academic) presentation |
das Kolloquium | (oral) exam/discussion |
die Hausarbeit | term paper |
das Thema | the topic / subject |
der Aufbau | the structure / outline |
die Einleitung | the introduction |
der Hauptteil | the main part |
der Schluss / das Fazit | the conclusion / summary |
das Ziel der Präsentation | the aim / objective of the presentation |
einen Überblick geben | to give an overview |
eine These aufstellen | to formulate a thesis |
ein Argument vorstellen | to present an argument |
ein Beispiel nennen | to give an example |
eine Folie zeigen | to show a slide |
auf eine Frage eingehen | to respond to a question |
etwas zusammenfassen | to summarise something |
eine Quelle angeben | to cite a source |
der Übergang | the transition |
der Zuhörer / die Zuhörerin | the listener / audience member |
In einer fremden Sprache zu präsentieren erfordert einiges an Mut. Glücklicherweise gibt es einige deutsche Redewendungen, Formulierungen und Phrasen, auf die du dich stützen kannst. Für dein Publikum dienen sie als nützliche Orientierung dafür, in welchem Teil der Präsentation man sich befindet (Einleitung, Hauptteil oder Schluss).
Auch für die Interaktion mit dem Publikum, also wie du auf Fragen eingehst, gibt es bestimmte Ausdrücke, die du verwenden kannst, um souverän zu erscheinen. Besonders großer Wert wird in Präsentationen auf Deutsch auf eine klare Ausdrucksweise und formelle Sprache gelegt. Es macht nichts, wenn du dich einmal verhaspelst. Wichtig ist nur, dass du zeigst, dass du versuchst, die sprachlichen Erwartungen zu erfüllen.
Hier haben wir einige Redemittel zur Inspiration für dich zusammengestellt:
Einstieg und Begrüßung
Thema und Ziel der Präsentation
Übergänge zwischen den Teilen
Beispiele und Erläuterungen
Zusammenfassung und Schluss
Einer gelungenen Präsentation kann dein Publikum leicht folgen. Es kommt weniger darauf an, dass alles “perfekt” ist. Es muss nicht jedes Wort sitzen. Vor allem, wenn dein Deutsch nicht deine Muttersprache ist, wird das auch niemand erwarten. Statt dir deswegen Druck zu machen, ist es besser, dass du entspannt an deine Präsentation herangehst.
Versuche die Klarheit deiner Aussagen über alles andere zu stellen. Je einfacher du die Gliederung und deine Formulierungen gestaltest, desto leichter wird es dir auch fallen, die Informationen vor anderen Leuten wiederzugeben. Auch mit einfachen deutschen Sätzen lässt sich schon viel ausdrücken. Den meisten Menschen fällt es zudem leichter, freier zu reden und sich auf wenige Stichpunkte zu berufen, als sich strikt an ein Skript zu halten.
Wenn du versuchst, selbstbewusst zu sein, vermittelst du deinen Zuhörenden einen positiven Eindruck. Dazu gehört auch, über kleine Fehler hinwegzusehen oder sogar zu lachen.
Am Anfang einer Präsentation begrüßt du das Publikum höflich und stellst dich kurz vor. Zum Beispiel:„Guten Tag, mein Name ist … und ich freue mich, euch/Sie heute begrüßen zu dürfen.“
Anschließend kann man direkt ins Thema einleiten:
„In meiner Präsentation geht es um …“ oder „Heute möchte ich euch/Ihnen … vorstellen.“
Versuche tief durchzuatmen und beginne deinen Vortrag entspannt mit einer freundlichen deutschen Grußformel wie: „Guten Tag, mein Name ist …“ Danach nennst du das Thema: „Heute geht es um …“, und erklärst kurz den Ablauf: „Zuerst …, dann …, zum Schluss …“.
Eine gute Präsentation ist mehr als nur das Ablesen von Informationen – sie lebt von Struktur, Klarheit und deiner Persönlichkeit. Wenn du es schaffst, dein Publikum mitzunehmen und verständlich zu sprechen, hast du schon viel erreicht. Nutze die Tipps, Redemittel und Beispiele aus diesem Artikel, um dich gut vorzubereiten und mit mehr Sicherheit aufzutreten. Du musst nicht perfekt sein, du musst verständlich und überzeugend sein.
Ein Deutschkurs kann dir helfen, Präsentationen gezielt zu üben und sprachlich noch sicherer zu werden. Bei Lingoda achten unsere Lehrkräfte darauf, dass du viel sprichst, um das notwendige Selbstvertrauen für eine Präsentation auf Deutsch zu entwickeln. Mit regelmäßigem, persönlichem Feedback gelangst du souverän an dein Lernziel.
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