Hilfsverben sein und haben im Deutschen: Wann benutzt man welches?

TL;DR: 

Wenn du im Deutschen das Perfekt bildest, brauchst du ein Hilfsverb – entweder sein oder haben. „Sein“ benutzt du, wenn sich etwas bewegt oder verändert (Ich bin gegangen, Ich bin geworden). „Haben“ steht bei den meisten Tätigkeiten oder Verben mit Objekt (Ich habe gelernt, Ich habe das Buch gelesen).

Kurz gesagt:
Bewegung oder Veränderung = sein.
Alles andere = haben.

Frau mit Smartphone an ihrem Laptop sitzend lernt die Hilfsverben sein und haben

Das deutsche Perfekt ist für viele Lernende eine echte Herausforderung – besonders, wenn es um die Wahl zwischen den Hilfsverben sein und haben geht. Beide Verben werden nicht wegen ihrer eigenen Bedeutung verwendet, sondern helfen dabei, die Vergangenheit zu bilden. Sie begleiten also andere Verben und sind ein zentraler Teil des Perfekts im Deutschen.

Wie man „sein“ und „haben“ richtig konjugiert

Wenn du das Perfekt von sein und haben bilden möchtest, ist es wichtig, dass du die Verben  konjugieren kannst. Beide Verben sind unregelmäßig und verändern ihre Form je nach Person.

Hier siehst du, wie man sie im Präsens bildet – die Basis für das Perfekt:

Personseinhaben
ichbinhabe
dubisthast
er/sie/esisthat
wirsindhaben
ihrseidhabt
sie/Siesindhaben

Um das Perfekt richtig zu bilden, kombinierst du die passende Form von sein oder haben mit dem Partizip Perfekt (Partizip II), zum Beispiel:

  • Ich bin gegangen.
  • Du hast gelernt.

Wann benutzt man „sein“?

Kurz gesagt: Wenn sein als Hilfsverb benutzt wird, steht es mit Verben, die eine Bewegung oder eine Veränderung ausdrücken. Immer dann, wenn sich etwas bewegt oder verändert, brauchst du sein als Hilfsverb.

Typische Verben, die mit sein stehen, sind zum Beispiel:

  • Verben der Bewegung: gehen, kommen, laufen, fahren, fliegen
  • Verben der Veränderung: werden, wachsen, sterben, einschlafen
  • Unpersönliche Verben: es ist passiert, es ist geworden

Beispiele für Verben mit „sein“ im Perfekt:

InfinitivPerfektformEnglisch
gehenich bin gegangenI went
aufstehenich bin aufgestandenI got up
werdenich bin gewordenI became

Ein einfacher Merksatz hilft dir dabei:
Wenn du dich von einem Ort zum anderen bewegst oder dein Zustand sich ändert, steht das Hilfsverb sein.

Beispiel:

  • Ich bin nach Hause gegangen.
  • Ich bin müde geworden.
  • Es ist passiert.

Wenn du dein Perfekt sicher anwenden möchtest, ist es hilfreich, regelmäßig mit Muttersprachlern zu sprechen. In unseren Deutschkursen lernst du in kleinen Gruppen mit qualifizierten Lehrkräften und bekommst sofort Feedback zu Grammatik und Aussprache.

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So funktioniert's

Wann benutzt man „haben“?

Im Alltag wirst du haben deutlich öfter verwenden. Es begleitet die meisten Verben im Perfekt und steht in der Regel bei Tätigkeiten, die ein Objekt haben – also bei sogenannten transitiven Verben.

Typische Verben mit haben:

  • lernen → ich habe gelernt
  • lesen → ich habe das Buch gelesen
  • essen → ich habe gegessen

Häufige Fehler und Tipps

Viele Deutschlernende verwechseln sein und haben am Anfang – und das ist ganz normal. Ein typischer Anfängerfehler lautet:

Ich habe gegangen.
Ich bin gegangen.

Fehler wie dieser passieren häufig, weil Lernende automatisch haben einsetzen – schließlich wird es im Deutschen öfter verwendet. Der beste Weg, das zu vermeiden, ist Wiederholung: Sag dir die wichtigsten Verben mit sein laut vor oder schreibe sie regelmäßig auf.

Ein paar gute Beispiele:

  • Ich bin gekommen.
  • Ich bin geblieben.
  • Ich bin gelaufen.
  • Ich bin eingeschlafen.

Je öfter du solche einfachen deutschen Sätze nutzt, desto schneller entwickelst du ein Gefühl für die richtige Form.
Fehler sind kein Rückschritt, sondern Teil des Lernprozesses. Entscheidend ist, dass du regelmäßig sprichst, liest und zuhörst – so festigen sich die Strukturen von selbst.

Was ist der Unterschied zwischen sein und haben?

Sein benutzt man bei Verben, die Bewegung oder eine Veränderung ausdrücken. Haben steht bei allen anderen Verben, besonders bei solchen mit Objekt.

Was sind Beispiele für Verben mit sein?

Beispiele für Verben mit sein sind  gehen, kommen, aufstehen, werden, sterben.

Wie kann ich mir merken, wann man sein oder haben benutzt?

 Einfach gesagt: Bewegung oder Veränderung = sein, alles andere = haben.

„Sein oder haben“ einfach erklärt

Sein und haben sind die wichtigsten Hilfsverben im Deutschen. Mit ihnen bildest du das Perfekt – also die Vergangenheitsform, die im Alltag am häufigsten verwendet wird. Wenn du ihre Regeln verstehst, kannst du fast jedes Verb richtig in die Vergangenheit setzen.

Wenn du dir nur eine Regel merken willst, dann diese:
Bewegung oder Veränderung → sein.
Alles andere → haben.

Mit etwas Übung erkennst du schnell, welches Hilfsverb du brauchst. Lies kurze Texte, höre deutsche Podcasts oder schaue Serien auf Deutsch.

Wenn du das Perfekt sicher und flüssig sprechen möchtest, hilft dir Lingoda dabei: Mit Live-Unterricht, erfahrenen Lehrkräften und persönlichem Feedback lernst du, sein und haben im Alltag ganz selbstverständlich zu verwenden. Und bald wirst du sagen können: Ich bin besser geworden.

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Jessica Schnase

Jessica Schnase

Jessica kommt ursprünglich aus Deutschland, hat aber die Brezel gegen Scones getauscht und lebt inzwischen in Großbritannien. Dort arbeitet sie als Senior Content Managerin bei Lingoda. Bevor sie bei Lingoda gelandet ist, war sie in verschiedenen Branchen unterwegs und hat dabei jede Menge Erfahrung im Content Marketing gesammelt. Sie hat Medienwissenschaften und Englische Literatur in mehreren Ländern studiert. Nach Feierabend findet sie Ausgleich beim Yoga oder beim Singen im Chor.