Von Lea Hauke
Aktualisiert am June 27, 2025
Wenn du dich auf Deutsch über mehr als eine Person oder ein Ding unterhalten möchtest und der Singular nicht mehr ausreicht, brauchst du den Plural. Bei der Pluralbildung gibt es mehrere Formen mit verschiedenen Endungen. In manchen Fällen werden sogar Umlaute eingebaut.
In diesem Artikel erfährst du, wie du die wichtigsten Pluralformen bildest, welche Endungen es gibt und welcher Artikel für Nomen im Plural verwendet wird.
Der Plural wird immer dann verwendet, wenn du über mehr als eine Person oder Ding sprechen möchtest. Auf Deutsch wird der Plural auch häufig Mehrzahl genannt. Er ist das Gegenteil zur Einzahl, dem Singular.
In diesem Beispiel siehst du die Plural- und Singularform des Nomens “Hase”:
Singular: der Hase
Plural: die Hasen
Die meisten deutschen Nomen musst du anpassen, um sie in die Pluralform zu bringen. Dabei ändert sich auch der Artikel. In vielen Fällen wird eine neue Endung beigefügt.
Im Singular wird jedem Nomen eines der drei grammatikalischen Geschlechter zugeordnet: Maskulinum, Femininum oder Neutrum. Obendrein erhalten sie den dazu passenden Artikel, also “der”, “die” oder “das”. Im Plural gilt diese Regel nicht. Stattdessen wird es etwas einfacher: Alle Nomen nehmen im Plural immer den Artikel “die” an. Du musst dir also zur Abwechslung weniger merken!
Je nachdem, welche Funktion ein Nomen im Plural in einem Satz einnimmt, kann es sein, dass du es deklinieren musst. Handelt es sich um das Subjekt eines Satzes, bleibt die ursprüngliche Form erhalten, geht es um ein Objekt, kann sich die Form und der Artikel verändern.
Beispiel:
Subjekt im Plural: Die Häuser sind schön.
Objekt im Plural: In den Häusern ist es schön.
Ausnahmen sind Substantive, die du nicht im herkömmlichen Sinne “zählen” kannst, um ihre Menge zu bestimmen. Dazu zählen zum Beispiel Ausnahmen wie “die Milch”, die nur im Singular verwendet wird (auch, wenn es sich um sehr viel Milch handelt).
Lass uns hier betrachten, welche Endungen bei der Pluralbildung besonders häufig vorkommen. Hier erfährst du, welches System dahinter steckt.
Die Plural-Endung -e wird dir im Deutschen häufig begegnen. Viele maskuline und neutrale Nomen erhalten diese Endung, wenn sie in der Mehrzahl stehen. Wie alle Nomen im Plural erhalten auch diese den Artikel “die”.
Beispiele für Nomen, die die Endung -e im Plural erhalten sind:
Singular | Plural |
der Hund | die Hunde |
der Tag | die Tage |
der Tisch | die Tische |
der Stern | die Sterne |
der Fisch | die Fische |
der Berg | die Berge |
der Schuh | die Schuhe |
das Pferd | die Pferde |
das Brot | die Brote |
Zudem kann es bei manchen Wörtern vorkommen, dass du einen Umlaut einbauen musst.
Beispiele für Nomen im Plural mit der Endung -e und einem Umlaut:
Singular | Plural |
---|---|
der Apfel | die Äpfel |
der Vogel | die Vögel |
der Boden | die Böden |
der Nagel | die Nägel |
der Mantel | die Mäntel |
der Ofen | die Öfen |
der Bruder | die Brüder |
der Sohn | die Söhne |
der Gast | die Gäste |
Die Endung -n oder -en wird häufig für feminine Substantive verwendet. Auch die meisten Fremdwörter wie zum Beispiel das lateinische “Datum” erhalten im Plural die Endung -en. Du findest sie in manchen Fällen auch bei sogenannten “schwachen” Maskulina oder neutralen Nomen.
Es kann eine gute Hilfestellung sein, die Endung des Nomens im Singular zu betrachten. Viele Nomen, die im Singular auf -e, -el, -er oder -in enden, nehmen im Plural die Endung -n oder -en an.
Endet das Wort im Singular schon auf -e, wird oft nur ein -n angehängt. Sonst kommt meist -en dazu.
Beispiele für Plural mit -n:
Singular | Plural |
die Blume | die Blumen |
die Lampe | die Lampen |
die Tasse | die Tassen |
die Gabel | die Gabeln |
die Schule | die Schulen |
Beispiele für Plural mit -en:
Singular | Plural |
die Zeitung | die Zeitungen |
die Rechnung | die Rechnungen |
die Frage | die Fragen |
die Meinung | die Meinungen |
die Einladung | die Einladungen |
Besonders zu beachten: Nomen auf -in (Personenbezeichnungen) bekommen -nen:
die Freundin → die Freundinnen
die Kollegin → die Kolleginnen
Die Endung -er verwendest du im Plural für viele neutrale Nomen, also Nomen, die im Singular den Artikel “das” tragen. Außerdem gibt es noch ein paar maskuline Nomen, die die Endung -er im Plural tragen. Auch hier kann es vorkommen, dass der Stammvokal durch einen Umlaut ersetzt wird, wie zum Beispiel bei “das Buch”: das Buch → die Bücher
Beispiele für Nomen im Plural mit -er:
Singular | Plural |
das Fenster | die Fenster |
das Zimmer | die Zimmer |
das Messer | die Messer |
das Wasser | die Wasser (selten, meist nur in Sorten: „zwei Wasser bitte“) |
das Kabel | die Kabel |
Beispiele mit -er mit Umlaut:
Singular | Plural |
das Buch | die Bücher |
das Haus | die Häuser |
das Kind | die Kinder |
das Lied | die Lieder |
Anders als zum Beispiel im Englischen wird die Pluralendung -s im Deutschen nur selten verwendet. Du verwendest ihn für Fremdwörter, Eigennamen, Markennamen oder Berufsbezeichnungen.
Viele Nomen, die die Endungen -a, -i, -o, -u, -y tragen, erhalten die Pluralendung -s. Auf Änderungen zu Umlauten musst du bei dieser Pluralform nicht achten.
Beispiele für den -s-Plural
Singular | Plural |
das Auto | die Autos |
das Hotel | die Hotels |
der Chef | die Chefs |
das Baby | die Babys |
das Handy | die Handys |
das Restaurant | die Restaurants |
die CD | die CDs |
der Opa | die Opas |
das Foto | die Fotos |
das Radio | die Radios |
der Herr Müller | die Müllers (wenn die Familie Müller gemeint ist) |
Wahrscheinlich wunderst du dich, warum wir diese nicht existente Endung überhaupt aufzählen. Doch es ist wichtig, diese Ausnahmen zu kennen. Beim Nullplural bleibt das Nomen unverändert und erhält keine Endung oder Umlaut. Nur der Artikel gibt dir bei diesen Wörtern den Plural an und wird zu “die”.
Beispiele für den Nullplural
Singular | Plural |
---|---|
der Lehrer | die Lehrer |
der Löffel | die Löffel |
das Messer | die Messer |
das Mädchen | die Mädchen |
das Fenster | die Fenster |
der Fahrer | die Fahrer |
der Euro | die Euro |
das Prozent | die Prozent |
Der Nullplural ist oft in Fach- oder Alltagssprache zu finden, besonders bei Mengen wie
„zwei Liter Milch“ oder „drei Euro fünfzig“.
Nicht alle deutschen Substantive folgen klaren Regeln bei der Pluralbildung. Manche haben unregelmäßige Formen oder gehören zu den sogenannten Pluraletantum. Das sind Wörter, die nur im Plural existieren, wie “Eltern”, “Kosten” oder “Alpen”. Diese Nomen haben keinen Singular, was Deutschlernende oft verwirrt.
Andere Wörter wiederum haben mehrere zulässige Pluralformen. Welche Form gebräuchlicher ist, hängt oft vom Sprachregister oder der Region ab. Dazu gehören zum Beispiel:
Lexikon → Lexika / Lexikons
Kaktus → Kakteen / Kaktusse.
Am besten lernst du neue Nomen immer gleich mit ihren Artikeln und Pluralformen. So baust du deinen Wortschatz von Anfang an systematisch auf. Um Ausnahmen wie diese noch besser zu verinnerlichen, hilft dir vor allem die praktische Wiederholung. Deshalb legen unsere Lehrkräfte bei Lingoda verstärkt Wert darauf, dass du in den Kursen viel selbst sprichst.
Im Nominativ, dem ersten der vier deutschen Fälle, lautet der bestimmte Artikel für alle Substantive im Plural immer „die“. Dabei ist es egal, ob das Nomen maskulin, feminin oder neutral ist, wie du hier sehen kannst:
der Tisch → die Tische
die Lampe → die Lampen
das Buch → die Bücher
Auch im Akkusativ Plural bleibt es bei „die“. Im Dativ lautet der Pluralartikel hingegen „den“. Hier gibt es eine Besonderheit: Die meisten Nomen bekommen zusätzlich ein -n, wenn sie nicht ohnehin schon auf -n oder -s enden.
Beispielsatz mit Nomen im Dativ Plural:
Ich helfe den Kindern.
Der Plural im Deutschen wirkt am Anfang kompliziert – aber keine Sorge: Wenn du einmal die wichtigsten Endungen kennst und weißt, worauf du achten musst, wird es deutlich einfacher. Viele Wörter folgen bestimmten Mustern, die du schnell erkennst, wenn du sie regelmäßig übst.
Der beste Weg, dein Wissen systematisch zu erweitern, ist es, neue Nomen immer gleich mit Artikel und Pluralform zu lernen. So baust du deinen Wortschatz strukturiert auf und vermeidest typische Fehler. Noch besser klappt das mit einem Deutschkurs bei Lingoda. Im Online-Unterricht lernst du von qualifizierten Lehrkräften, die alle deine Fragen zur Pluralbildung beantworten können und dafür sorgen, dass du deine Deutschkenntnisse durch viel praktische Anwendung erweiterst.
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