Von Lingoda Team
Aktualisiert am October 8, 2024
Wenn Sie die deutsche Sprache erlernt haben ohne ein deutsprachiges Land zu besuchen, dann werden Sie bei Ihrer ersten Reise dorthin feststellen, dass Muttersprachler viele Dialektworte und umgangssprachliche deutsche Ausdrücke verwenden, die Sie vorher noch nie gehört haben.
“Beim Dialekt fängt die gesprochene Sprache erst an.” (Christian Morgenstern)
Die deutsche Sprache wirklich fließend zu beherrschen, bedeutet aber in der Lage zu sein, auch diese Begriffe zu verstehen und sie korrekt zu verwenden.
Dies macht beim Erlernen einer Sprache auch am meisten Spaß!
Aus unseren Favoriten haben wir fünfzehn Dialektausdrücke und umgangssprachliche Begriffe ausgewählt. Diese deutschen Ausdrücke zu verstehen und zu verwenden, wird Ihnen helfen Ihre Fähigkeiten in der deutschen Umgangssprache zu perfektionieren. Dies erspart Ihnen außerdem Peinlichkeiten im Gespräch mit Muttersprachlern, die diese Begriffe benutzen.
„Na?”: Dieser Ausruf könnte Sie verwirren, wenn Sie ihn das erste Mal hören. Er kann in etwa mit „Nun?” übersetzt werden. Meist wird er zur Begrüßung verwendet – wenn auch sehr informell. Die schwierigste Aufgabe ist, darauf die richtige Antwort zu finden, aber hier ist unser Tipp: Einfach im Gegenzug mit “Na?” antworten und Sie sind fein raus!
„Mahlzeit!”: Dieses Wort wird auch als Gruß verwendet, obwohl es wörtlich übersetzt „Essen” bedeutet. Es ist die Kurzform von der altertümlichen Grußformel „Gesegnete Mahlzeit”. In der deutschen Gegenwartssprache wird der Ausdruck verwendet, um einander während der Mittagszeit zu grüßen, vor allem im Arbeitsumfeld während der Mittagspause. Wenn jemand zu Ihnen “Mahlzeit!” sagt, können Sie darauf ebenfalls “Mahlzeit!” erwidern. Alternativ können Sie auch mit „Moin!” antworten.
„Mach‘s gut!”: Das bedeutet „Pass auf Dich auf!“. Daher können Sie diesen Ausdruck verwenden, wenn Sie sich von einem Freund oder von jemandem, zu dem Sie eine familiäre Beziehung haben, verabschieden „Mach‘s gut!” kann aber auch „Viel Glück!” bedeuten, wenn der Wunsch jemandem gilt, dem etwas Wichtiges – wie zum Beispiel ein Vorstellungsgespräch – bevorsteht.
„Moin”: Dieser Ausdruck bedeutet „Hallo” und kommt ursprünglich aus Nord-Deutschland, wird aber auch in anderen Teilen des Landes verwendet. Dieser saloppe Gruß kann zu jeder Tageszeit verwendet werden. Auch hier wählen Sie als Antwort am besten „Moin” oder „Moin Moin”. Im Süden Deutschlands wird stattdessen auch „Servus”, das seinen Ursprung in Bayern hat, verwendet.
„Jein”: Wie Sie vielleicht schon erraten haben – „Jein” bedeutet sowohl „Ja” als auch „Nein”, also beides. Wenn Sie zum Beispiel jemand fragt, ob Sie schon einmal in Deutschland gewesen sind, könnten Sie antworten: „Jein. Ich war mit meinen Eltern in Berlin, als ich sechs Jahre alt war, aber daran kann ich mich nicht wirklich erinnern”. Im Grunde könnte man sagen, dass „Jein“ etwa die gleiche Bedeutung hat wie „Ja, aber“.
„Hau ab”: Dieser Ausdruck bedeutet eigentlich: „Verschwinde!”, er kann aber in einer Reihe von Situationen verwendet werden. Wenn Sie zum Beispiel jemand auf der Straße belästigt, können Sie sagen „Hau ab!”, um ihn zum Weggehen aufzufordern. Allerdings können Sie diesen Ausdruck auch als Möglichkeit der Verabschiedung verwenden, wenn ein (enger) Freund im Begriff ist, zu gehen. Dementsprechend können Sie nach einem Treffen mit einer Gruppe von Freunden beim Weggehen sagen: „Ich hau ‘mal ab!”.
„Bescheuert”: Dieses Wort bedeutet entweder “dumm” oder “verrückt” und kann entweder für die Beschreibung einer Person oder einer Situation verwendet werden. Wenn einer Ihrer Freunde dummes Zeug redet, könnten Sie ihn fragen: „Bist du bescheuert?!” Und wenn Sie herausfinden, dass Ihr Lieblingsladen an Samstagen nicht geöffnet hat, können Sie frustriert „Das ist doch bescheuert!” rufen.
„Bock haben”: Dieser Ausdruck kann mit „Lust auf etwas haben” oder „etwas mögen” übersetzt werden. Auch diese Formulierung ist ziemlich umgangssprachlich und sollte nicht im beruflichen Umfeld eingesetzt werden! Vielseitig verwendbar ist auch die Negativform davon, nämlich „keinen Bock haben” oder „null Bock haben”.
„Einen Kater haben”: Ein „Kater” ist in seiner wörtlichen Bedeutung eine „männliche Katze“, aber diese Formulierung würden Sie vielmehr für Ihren Zustand nach zu vielen Drinks in der vergangenen Nacht verwenden. Die arme Katze hat allerdings mit dem alkoholischem „Katzenjammer“ gar nichts zu tun! Der Ausdruck stammt von „einen Katarrh haben” ab – „Katarrh“ als Bezeichnung für eine katarrhalische Entzündung oder eine Infektion der Atemwege. Dies wurde als Euphemismus dafür verwendet zu viel getrunken zu haben. Weil der ursprüngliche medizinische Terminus missverstanden wurde, begannen die Leute allmählich die Formulierung „einen Kater haben“ zu verwenden.
„Kohle”: Dieser Ausdruck ist eine umgangssprachlicher Bezeichnung für „Geld”. Wenn Ihnen zum Beispiel ein Freund einen Einkaufsbummel zu zweit vorschlägt, Sie aber gerade sind ziemlich pleite sind, könnten Sie antworten: „Ich habe leider keine Kohle”.
„Was geht ab?!” Dieser Begriff ist die direkte Übersetzung des englischen Ausdrucks: „What’s up?“ Die richtige Antwort darauf zu finden, ist genauso schwierig wie im Englischen. Sie können es entweder als Frage verstehen und antworten „Nicht viel. Was geht bei dir?“ oder „Einiges! Und bei dir?” Oder man kann es einfach mit „Hallo!” beantworten. Dieser Ausdruck ist allerdings sehr salopp und sollte nur unter Jugendlichen verwendet werden sollte.
„Läuft bei dir”: Dieser Ausdruck wurde 2014 zum „Jugendwort des Jahres” gewählt. Der Ausdruck steht synonym für „Du hast es drauf“, bedeutet also „die Dinge laufen gut für Dich“ und Sie können mit dieser Formulierung auf gute Nachrichten reagieren, wie auf die Mitteilung, dass jemand gerade einen neuen Job bekommen hat. Beachten Sie, dass diese Formulierung auch sarkastisch benutzt werden kann. Es ist im Grunde das Äquivalent zu „schön für dich“.
„Geil” ( supergeil): Das Wort ist ein Synonym für „scharf“. Es wird jedoch häufig im übertragenen Sinn verwendet, um auszudrücken, dass etwas fantastisch ist. Jugendliche sagen manchmal auch “Geilo”.
„Alter”: Dieser Ausdruck entspricht dem Begriff „Kumpel” und wird verwendet, um jemandes Aufmerksamkeit zu bekommen – vorausgesetzt, beide Protagonisten sind gut befreundet! Die Originalform ist „Alter”, wird aber manchmal auch „Alta” oder sogar „Alda” ausgesprochen. Diese Diktion hat ihre Wurzeln im Hip-Hop.
„Dicht”: „Ich bin dicht” ist eine Formulierung, die Sie in einer Nacht verwenden können, nach der Sie dann mit einem „Kater” erwachen. Es bedeutet, betrunken zu sein, wird aber auch manchmal verwendet, wenn jemand im Drogenrausch oder völlig übermüdet ist. Die wörtliche Bedeutung dieses Adjektivs ist übrigens „eng beieinander“, „in unmittelbarer Nähe“ oder „undurchdringlich“.
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