Von Lea Hauke
Aktualisiert am July 10, 2025
Mit Possessivartikeln drückst du den Besitz oder Zugehörigkeit einer Sache oder Person aus. Stell dir vor, du möchtest jemandem sagen, dass der Hund dir gehört, oder du suchst nach deinem Schlüsselbund. Ohne Possessivartikel würde das ziemlich umständlich werden.
Wörter wie “mein”, “dein”, “sein” oder “ihr” helfen dir, klar und eindeutig zu sagen, wem etwas gehört. Die Unterscheidung zwischen Possessivartikel im Akkusativ und Dativ ist etwas, was vielen Deutschlernenden Schwierigkeiten bereitet, da sie sich stark ähneln können. Mit ein paar einfachen Hilfsmitteln wird sie dir jedoch nicht mehr schwerfallen.
In diesem Artikel lernst du, wie Possessivartikel im Akkusativ und Dativ gebildet werden, worauf du bei der richtigen Form achten musst und sie sicher im Satz verwendest.
Possessivartikel, wie “mein”, “dein”, “sein” oder “ihr”, brauchst du im Deutschen, um den Besitz von etwas anzugeben. Da sie in Begleitung von Nomen auftauchen, wie zum Beispiel bei “mein Hund”, nennt man sie auch Nomenbegleiter oder Possessivbegleiter.
Diese Eigenschaft unterscheidet die Possessivartikel übrigens auch von Possessivpronomen, die ein Substantiv ersetzen und allein in einem Satz vorkommen können.
Hier siehst du zwei Beispiele:
Possessivartikel: Das ist mein Hund.
Possessivpronomen: Das ist meiner.
Bei Sätzen mit Possessivpronomen wird meist ein gewisser Kontext vorausgesetzt. Es ist in unserem Beispiel bereits klar, dass es sich um einen Hund handeln muss. Bei dem Satz mit Possessivartikel wird der Hund hingegen noch einmal erwähnt, damit alle wissen, worum es geht.
Wie auch bei bestimmten und unbestimmten Artikeln wie “der”, “die”, “das” oder “einer”, “eine”, “ein”, werden die Possessivartikel an den Numerus, Genus und Kasus des Substantivs angepasst.
Hier findest du einige Beispiele für Possessivartikel im ersten der vier deutschen Fälle, dem Nominativ:
Mein Auto steht draußen.
Meine Freunde kommen heute.
Dein Bruder ist nett.
Deine Schwester studiert.
Ihr Buch liegt hier.
Ihre Laune ist gut.
Weiter unten siehst du, wie sich die Possessivartikel verändern, wenn sie im Akkusativ oder Dativ in einem Satz stehen und worauf du bei der Bildung achten musst.
Den Akkusativ benutzt du im Deutschen immer dann, wenn du über etwas sprichst, auf das eine Handlung eine direkte Auswirkung hat. Das Akkusativobjekt wird deshalb auch als direktes Objekt bezeichnet. Du kannst den Akkusativ in einem Satz mit der Frage “Wen oder was?” identifizieren.
Hier ein Beispiel:
Ich besichtige die Wohnung.
Wen oder was besichtige ich? Die Wohnung.
Die Wohnung befindet sich also im Akkusativ. Hier siehst du, wie der Satz aussieht, wenn du einen Possessivartikel im Akkusativ verwendest:
Ich besichtige deine Wohnung.
Grundsätzlich gilt: Bei maskulinen Nomen ändert sich der Possessivartikel, bei femininen, neutralen und Pluralformen bleibt er meist gleich.
Beispiel Maskulinum:
Nominativ: Hier ist mein Bruder (Wer ist das?)
Akkusativ: Ich sehe meinen Bruder (Wen sehe ich?)
Beispiel Femininum:
Nominativ: Wo ist ihre Tasche? (Was ist das?)
Akkusativ: Sie braucht ihre Tasche (Wen oder was braucht sie?)
Beispiel Neutrum:
Nominativ: Das ist unser Kind. (Wer ist das?)
Akkusativ: Wir holen unser Kind ab. (Wen holen wir ab?)
Viele Deutschlernende machen den Fehler, den maskulinen Akkusativ nicht zu beugen. Statt „Ich besuche meinen Vater“ wird häufig fälschlicherweise „Ich besuche mein Vater“ verwendet. Merke dir daher: Maskuline Nomen brauchen ein -en im Akkusativ.
Hier findest du eine Tabelle mit allen Akkusativformen der Possessivartikel:
Person | maskulin | feminin | neutral | Plural |
ich | meinen | meine | mein | meine |
du | deinen | deine | dein | deine |
er | seinen | seine | sein | seine |
sie | ihren | ihre | ihr | ihre |
es | seinen | seine | sein | seine |
wir | unseren | unsere | unser | unsere |
ihr | euren | eure | euer | eure |
sie/Sie | ihren/Ihren | ihre/Ihre | ihr/Ihr | ihre/Ihre |
Im Gegensatz zum Akkusativ verwendest du den Dativ im Deutschen für indirekte Objekte. Das bedeutet, dass du ihn für Personen oder Dinge anwendest, die indirekt Empfänger einer Handlung sind. Du benutzt ihn zum Beispiel, wenn du sagen möchtest, wem etwas gegeben wird oder wem etwas gehört. Deshalb fragst du nach dem Dativ auch mit der Frage: Wem oder was?
Dieser Fall steht besonders häufig nach bestimmten Verben und Präpositionen. Typische Dativverben sind zum Beispiel “helfen”, “danken”, “gehören” und “folgen”.
Hier siehst du ein Beispiel mit Dativverb:
Ich helfe meinem Vater. (Wem helfe ich?)
Zu den Präpositionen, die nach dem Dativ verlangen gehören zum Beispiel “mit”, “bei”, “nach”, “von”, “zu”, “aus” oder “seit”.
Beispiel für den Dativ mit Präposition:
Sie wohnt mit ihrer Freundin. (Mit wem?)
Wie auch beim Akkusativ ist es ein häufiger Fehler von Lernenden, den Dativ nicht zu beugen. Gerade bei maskulinen und neutralen Nomen musst du die Endung -em beachten.
Hier findest du eine Übersicht aller Possessivartikel im Dativ:
Person | maskulin | feminin | neutral | Plural |
ich | meinem | meiner | meinem | meinen |
du | deinem | deiner | deinem | deinen |
er | seinem | seiner | seinem | seinen |
sie | ihrem | ihrer | ihrem | ihren |
es | seinem | seiner | seinem | seinen |
wir | unserem | unserer | unserem | unseren |
ihr | eurem | eurer | eurem | euren |
sie/Sie | ihrem/Ihrem | ihrer/Ihrer | ihrem/Ihrem | ihren/Ihren |
Achte im Dativ Plural darauf, dass viele Nomen zusätzlich ein -n erhalten, sofern sie nicht bereits auf -n enden, z. B. Freunde → meinen Freunden.
Da nicht in jeder Sprache, wie zum Beispiel Englisch, vier Fälle verwendet werden, kann Deutschlernenden die Unterscheidung nicht nur bei Possessivartikeln schwerfallen. Insbesondere der Akkusativ und Dativ werden häufig verwechselt. Es gibt jedoch einfache Hilfsmittel, mit denen du den richtigen Fall souverän identifizieren kannst.
Wenn du weißt, wonach du fragen musst, hast du bei der Kasus-Erkennung schon fast gewonnen. Der Akkusativ erfordert immer die Frage “Wen oder was?”. Um nach dem Dativ zu fragen, stellst du die Frage “Wem oder was?”.
Der Akkusativ bezieht sich auf das direkte Objekt einer Handlung, der Dativ auf das indirekte Objekt. Während beim Akkusativ also jemand oder etwas Objekt einer Handlung wird, geht es beim Dativ um den Empfänger einer Handlung. Wenn du dir unsicher bist, stelle diese Fragen zum Verb im Satz. So findest du den richtigen Fall.
Im Deutschen gibt es einige Wortverbindungen, die bestimmte Fälle erfordern. Hier stellen wir dir Verben vor, den Dativ oder Akkusativ nach sich ziehen.
Verben, die den Akkusativ erfordern:
Verben, die den Dativ brauchen:
Es ist auch möglich, dass mehr als ein Nomen in einem Satz steht. Wenn beide Objekte Nomen mit Possessivartikel sind, steht zuerst der Dativ, dann der Akkusativ:
Ich zeige meinem Freund [Dativ] sein Zimmer [Akkusativ].
Ein Possessivartikel im Akkusativ zeigt an, wem etwas gehört, wenn dieses Nomen die Rolle des direkten Objekts im Satz hat. Zum Beispiel: „Ich sehe meinen Bruder.“ Hier steht „meinen“ im Akkusativ, weil „Bruder“ das direkte Objekt ist.
Possessivartikel stehen direkt vor einem Nomen und begleiten es, zum Beispiel: „Das ist mein Buch.“ Possessivpronomen ersetzen das Nomen komplett: „Das ist meins.“ Sie zeigen also ebenfalls Besitz an, stehen aber allein ohne Nomen im Satz.
Possessivartikel wie “mein”, “dein”, “sein” oder “ihr” brauchst du, um den Besitz und die Zugehörigkeit von Dingen oder Personen anzugeben. Diese Art von Artikel zeigt, wem etwas gehört, und passt sich im Deutschen an Genus, Numerus und Kasus des Nomens an. Besonders beim Akkusativ und Dativ musst du insbesondere bei maskulinen Nomen darauf achten, die richtige Endung zu wählen. Um die Fälle zu unterscheiden, merkst du dir am besten die richtigen Fragewörter. Beim Akkusativ lautet die Frage „Wen oder was?“, beim Dativ „Wem oder was?“.
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