Konnektoren auf Deutsch: Dein praktischer Guide für komplexe Sätze
Konnektoren sind Verbindungswörter, die dir dabei helfen, deine Gedanken logisch und flüssig auszudrücken. Du kannst mithilfe dieser Worte Zusammenhänge zeigen und Struktur in deine Texte und Gespräche bringen. Zu dieser grammatikalischen Kategorie gehören zum Beispiel Worte wie „weil“, „aber“, „denn”oder „trotzdem“, die verschiedene Zusammenhänge zwischen Sätzen ausdrücken. Dadurch klingen deine Sätze nicht mehr abgehackt oder zusammenhanglos und sind für andere leichter zu folgen.
In diesem Artikel erfährst du, wie du die wichtigsten Konnektoren im Deutschen richtig anwendest, welche Arten es gibt und worauf du bei der Kommasetzung achten solltest.

- Was sind Konnektoren im Deutschen?
- Arten von Konnektoren – mit Beispielen
- Kommasetzung bei Konnektoren
- 10 Konnektoren, die du sofort im Small Talk verwenden kannst
Was sind Konnektoren im Deutschen?
Konnektoren sind Wörter, die Haupt- und Nebensätze oder zwei Hauptsätze miteinander verbinden und so für einen logischen Zusammenhang im Text sorgen. Sie helfen dir dabei, Gedanken zu strukturieren und Beziehungen wie Ursache, Gegensatz oder Folge auszudrücken.
Wenn dich das an die Eigenschaften von Konjunktionen erinnert, bist du auf der richtigen Spur. Sie sind eine Unterkategorie der Konnektoren und zählen mit bestimmten Adverbien und Partikeln zu den Verbindungswörtern. Dabei erfüllen sie unterschiedliche Funktionen:
Konjunktionen verbinden Satzteile oder Sätze direkt miteinander, ohne dass die Wortstellung verändert wird. Beispiele dafür sind: „und”, „aber”, „oder”.
Hier siehst du, wie die Konjunktion “und” zwei Sätze miteinander verbindet und dadurch zwei Taten in ein Verhältnis setzt:
Ich gehe einkaufen. Mein Bruder bleibt zu Hause.
Ich gehe einkaufen und mein Bruder bleibt zu Hause.
Konjunktionaladverbien hingegen stehen meist am Anfang des zweiten Satzes und verändern die Satzstruktur, da das Verb direkt nach dem Adverb kommt. Beispiele sind: „deshalb”, „trotzdem”, „außerdem”.
Hier siehst du, wie das Konjunktionaladverb „trotzdem” verwendet wird, um einen Bezug zum vorhergehenden Satz aufzubauen:
Es regnet. Ich gehe spazieren.
Es regnet. Trotzdem gehe ich spazieren.
Arten von Konnektoren – mit Beispielen
Je nachdem, welche Beziehung von zwei Sätzen ein Konnektor ausdrückt, wird er einer bestimmten Art von Konnektoren zugeordnet. Im Folgenden zeigen wir dir, welche Arten es gibt und wozu sie eingesetzt werden.
Kausale Konnektoren (weil, da, denn)
Kausale Konnektoren drücken einen Grund oder eine Ursache aus. Während „weil“ und „da“ Nebensätze einleiten, bei denen das Verb am Ende steht, steht “denn” am Anfang eines Hauptsatzes, bei dem das Verb wie gewohnt an zweiter Stelle steht.
Wichtig: Nach allen kausalen Konnektoren steht ein Komma. Hier siehst du die Verwendung anhand einiger Beispiele:
Ich bleibe zu Hause, weil ich krank bin.
Ich gehe nicht mit, denn ich habe viel zu tun.
Da es regnet, verschieben wir das Picknick.
Temporale Konnektoren (während, nachdem, bevor)
Temporale Konnektoren beschreiben ein zeitliches Verhältnis zwischen zwei Ereignissen. Sie leiten Nebensätze ein, in denen das Verb am Ende steht. Je nach Konnektor und Zusammenhang kommen unterschiedliche Zeitformen zum Einsatz.
Wichtig: Nach temporalen Konnektoren steht ein Komma. Die folgenden Beispiele zeigen typische Anwendungen:
Ich koche, während er Musik hört. (Präsens + Präsens)
Nachdem wir gegessen hatten, gingen wir spazieren. (Plusquamperfekt + Präteritum)
Bevor du gehst, wirst du dich abmelden müssen. (Präsens + Futur I)
Konsekutive Konnektoren (sodass, daher)
Konsekutive Konnektoren zeigen eine Folge oder Konsequenz an. Du verwendest sie also, wenn du ausdrücken möchtest, dass ein Ereignis ein anderes bedingt.
Hier siehst du Beispiele von konsekutiven Konnektoren in deutschen Sätzen:
Es war laut, sodass ich nicht schlafen konnte.
Er hat verschlafen, daher kam er zu spät.
Adversative Konnektoren (aber, jedoch, trotzdem)
Adversative Konnektoren verbinden Aussagen, die im Gegensatz zueinander stehen. Im folgenden Beispiel wirst du erkennen, dass „aber“ und „jedoch“ jeweils zwischen zwei Hauptsätzen stehen, um diese zu verbinden.
Das Konjunktionaladverb „trotzdem“ steht hingegen am Anfang eines Hauptsatzes, direkt gefolgt vom Verb des Satzes (hier: gehen).
Ich wollte gehen, aber es war zu früh.
Sie ist nett, jedoch sehr direkt.
Es regnet. Trotzdem gehen wir spazieren.
Konditionale Konnektoren (falls, wenn)
Konditionale Konnektoren drücken eine Bedingung aus. Sie leiten Nebensätze ein, in denen das Verb am Ende steht. Die Bedingung kann dabei sowohl am Anfang als auch am Ende des Satzes stehen. Hier siehst du einige Beispiele:
Wenn du willst, helfe ich dir.
Falls es regnet, bleiben wir zu Hause.
Ich helfe dir, wenn du willst.
Vorsicht! Nicht zu verwechseln ist der konditionale Konnektor “wenn” mit dem temporalen Konnektor “als”.

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Kommasetzung bei Konnektoren
Werden zwei Sätze miteinander verbunden, wird in vielen Fällen ein Komma gesetzt, um sie voneinander abzugrenzen. Ob und wie du bei der Verwendung von Konnektoren ein Komma setzen musst, hängt davon ab, ob es sich um ein unterordnende oder nebenordnende Konjunktionen handelt.
Man unterteilt Konnektoren in diese zwei Kategorien, da es Konnektoren gibt, die Nebensätze einleiten, aber auch Konjunktionen, die Hauptsätze einleiten. Unterordnende Konjunktionen wie “weil”, “obwohl” oder “wenn” leiten Nebensätze ein, die nur in ihrer Beziehung zum Hauptsatz Sinn ergeben. Die beiden Sätze sind nicht gleichrangig, der Nebensatz ist dem Hauptsatz untergeordnet.
Diese Nebensätze sind durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt, und das Verb steht am Ende:
Ich bleibe zu Hause, weil ich krank bin. (Hauptsatz + Nebensatz (Begründung))
Wenn es regnet, verschieben wir das Spiel. (Nebensatz (Bedingung) + Hauptsatz)
Nebenordnende Konjunktionen wie „und”, „oder” oder „aber” verbinden gleichrangige Satzteile oder Hauptsätze. Hier musst du nur ein Komma setzen, wenn zwei vollständige Hauptsätze verbunden werden:
Er kam nach Hause und ging sofort schlafen. (Hauptsatz + Hauptsatz)
Ich kann nach Hause gehen oder bleiben. (Hauptsatz + Hauptsatz)
Ein häufiger Fehler ist, bei „und” oder „oder” ein Komma zu setzen. Das ist nur korrekt, wenn ein ganzer Hauptsatz folgt:
Ich kann nach Hause gehen, oder ich kann noch bleiben.
Ich kann nach Hause gehen, und ich kann nach Hause fahren.
Du kannst dir das Komma in deinem Kopf auch als Verschnaufpause zwischen zwei Sätzen vorstellen. So fällt es dir leichter, es zu verwenden. Achte zudem auf das Verb: Steht es am Ende, handelt es sich wahrscheinlich um einen Nebensatz mit Komma.
Steht das Verb an zweiter Stelle, lohnt es sich, genau hinzusehen: Handelt es sich um einen vollständigen Satz? Dann musst du ein Komma setzen.
10 Konnektoren, die du sofort im Small Talk verwenden kannst
Wahrscheinlich überlegst du gerade schon, wie du dein neu erworbenes Wissen am besten anwenden kannst. Deshalb haben wir hier zehn Beispiele für die Verwendung von deutschen Konnektoren im Alltag zusammengestellt. Du wirst sehen, je häufiger du sie benutzt, desto mehr werden deine Gespräche fließen. Schließlich sollen sie dir dabei helfen, Gedanken zu verbinden, ohne lange Pausen machen zu müssen:
1. und:
Ich arbeite viel und reise gern.
2. aber:
Das Wetter ist jetzt noch schön, aber es soll morgen regnen.
3. weil:
Ich bin müde, weil ich gestern zu lange gefeiert habe.
4. deshalb:
Es war zu hell, deshalb konnte ich nicht schlafen.
5. denn:
Ich bleibe zu Hause, denn ich bin erkältet.
6. trotzdem:
Es regnet, trotzdem gehen wir mit dem Hund spazieren.
7. wenn:
Wenn ich Zeit habe, gehe ich gern ins Kino.
8. bevor:
Bevor wir gehen, trinke ich noch einen Kaffee.
9. nachdem:
Nachdem ich ausgepackt habe, werde ich mich umsehen.
10. oder:
Gehen wir ins Café oder lieber in den Park?
Was ist ein Konnektor auf Deutsch?
Ein Konnektor ist ein Wort, das Sätze oder Satzteile miteinander verbindet, zum Beispiel „und“, „weil“ oder „trotzdem“. Zu den Unterkategorien von Konnektoren zählt man die Konjunktionen, wie auch bestimmte Adverbien und Partikel.
Welche Konnektoren gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Konnektoren, die verschiedene Sachverhalte angeben. So gibt es zum Beispiel kausale Konnektoren für Bedingungen und Gründe (z. B. „weil” und „denn”), temporale Konnektoren für zeitliche Einordnungen (z. B. während, nachdem), adversative Konnektoren, die Gegensätze anzeigen (aber, jedoch), konsekutive Konnektoren für Verbindungen und Zusammenhänge (z. B. sodass, daher) und konditionale Konnektoren für Bedingungen (wenn, falls).
So beherrschst du deutsche Konnektoren
Konnektoren helfen dir dabei, Sätze zu verbinden und deine Gedanken klar, logisch und flüssig auszudrücken. Das ist bereits bei einfachen deutschen Sätzen wichtig und hilft dir in jeder Lebenssituation weiter: egal ob im Small Talk, im Beruf oder beim Schreiben für die Uni. Wenn du die wichtigsten Arten von Konnektoren und ihre Funktion kennst und weißt, wie sie im Satz aufgebaut werden, folgt ihre Anwendung dem logischen Verlauf eines Gesprächsflusses. Du gewinnst dadurch Sicherheit in Unterhaltungen und musst keine langen Pausen zwischen Sätzen einbauen, sondern kannst sie fließen lassen.
Um die Anwendung von Konnektoren zu meistern, hilft es, viel selbst zu sprechen. Deshalb kannst du das Gelernte in deinem Deutschkurs bei Lingoda direkt in echten Gesprächen anwenden. Unsere Lehrkräfte auf muttersprachlichem Niveau legen viel Wert darauf, dass du genug Zeit und Ruhe hast, um zu üben. So lernst du, Konnektoren nicht nur zu erkennen, sondern auch ganz selbstverständlich zu benutzen.

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