Von Jessica Schnase
Aktualisiert am July 18, 2025
Der Übergang in ein neues Land und ein neues Gesundheitssystem stellt internationale Pflegefachkräfte vor große Herausforderungen. Bei Lingoda unterstützt ein engagiertes Team von Pflegepädagogen diese Fachkräfte auf ihrem Weg zur Anerkennung – einer von ihnen ist Ingmar. Im Interview gibt er spannende Einblicke in seine Rolle, seinen Werdegang und warum er seine Arbeit bei Lingoda nicht nur als berufliche, sondern auch als persönliche Bereicherung empfindet. Willst du auch Teil unseres Teams werden? Dann schau auf unserer Karriereseite vorbei!
Ich bin einer der Pflegepädagogen von Lingoda. Wir gestalten Fallbesprechungen mit internationalen Fachkräften. In unseren Fallbesprechungen diskutieren wir einen praxisnahen Fall und illustrieren daran den Theorie-Praxis-Transfer des theoretisch erworbenen Wissen aus unserem Selbstlernkurs. Damit bereiten wir die Fachkräfte bestmöglich auf ihre Kenntnisprüfung vor. Diese müssen sie bestehen, um in Deutschland als Fachkraft arbeiten zu können. Darüber hinaus arbeitet unser Team immer an verschiedenen Projekten, um unser Produkt und unseren Service kontinuierlich zu verbessern.
Nach meinem Studium der Pflegepädagogik habe ich mich um die praktische Ausbildung in einem Klinikum der Schwerpunktversorgung gekümmert. Die Arbeit hat mir großen Spaß gemacht, ich war jedoch daran interessiert mich beruflich weiter zu entwickeln. Die Strukturen in Krankenhäusern sind oft alteingesessen und furchtbar träge. Deshalb habe ich mir ein LinkedIn-Profil angelegt und wenig später hatte ich eine Anfrage von Lingoda. Sie haben mir ihr Konzept und das Unternehmen vorgestellt und ich war sofort begeistert. Die neue Herausforderung mit internationalen Fachkräften zu arbeiten, Teil eines “Start-Ups” mit kurzen Entscheidungswegen zu sein und die Vorteile der Remote-Arbeit haben mich ungemein gereizt. Am Anfang war ich etwas misstrauisch – alles hörte sich zu gut an, um wahr zu sein. Wenn ich zurückblicke, war mein Misstrauen völlig unbegründet. Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen.
Vor allem mein Praxiswissen ist meine größte Stärke. Ich versuche, dieses Wissen auch weiterhin aufrechtzuerhalten und zu erweitern, indem ich ein Wochenende im Monat in einer Notaufnahme arbeite. Unsere internationalen Fachkräfte sind fachlich oft sehr gut ausgebildet, weil sie in ihren Heimatländern teilweise akademische Studienabschlüsse erwerben, um den Pflegeberuf zu erlernen. Jedoch fällt es ihnen oft schwer, dieses Wissen auf das deutsche Gesundheitssystem anzuwenden. In den Fallbesprechungen bereiten wir unsere Teilnehmer auf die mündliche und praktische Kenntnisprüfung vor. Dabei versuchen wir ihnen dabei zu helfen, ihr theoretisches Wissen in die praktische Arbeit zu übertragen.
Überdies konnte ich auch mein Wissen bei Lingoda enorm erweitern. Durch die intensive Zusammenarbeit mit unserem Pflegeexperten-Team konnte ich mein pädagogisches Wissen in so vielen Bereichen vertiefen. Die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit mit den Learning Material Developers oder dem Product-Team hat mir neue Impulse zur Aufbereitung meiner Materialien für die Fallbesprechung gegeben, was ich als große Bereicherung sehe, die so in anderen Unternehmen nicht ohne weiteres möglich wäre.
Ich sehe meine Rolle als Lernbegleiter und Experte für das deutsche Gesundheitssystem. Unsere internationalen Fachkräfte bringen sehr viel spezifisches Wissen über Medizin, Pflege und das Gesundheitssystem in ihrem Heimatland mit. Meine Aufgabe ist es, zusätzliches pflegerisches Wissen zu vermitteln und ihnen dabei zu helfen, ein vernetztes Denken für komplexe Fallbeispiele zu entwickeln.
Mich motiviert vor allem die Dankbarkeit vieler Teilnehmenden am Ende der Fallbesprechungen. Für viele Fachkräfte steht bei der Kenntnisprüfung viel auf dem Spiel. Oftmals haben sie alles auf eine Karte gesetzt, um nach Deutschland zu kommen und hier ein neues Leben zu beginnen. Deshalb sind sie für die Hilfe, die wir in den Fallbesprechungen bieten, sehr dankbar.
Eine Herausforderung sind oftmals die sehr heterogenen Gruppen, sowohl sprachlich als auch fachlich. Deshalb ist es manchmal schwierig, ein Niveau zu wählen, was allen Teilnehmenden einer Gruppe gerecht wird.
Ich denke, besonders hilfreich sind meine Kommunikationsfähigkeiten und ein Bewusstsein für die Sorgen und Nöte der Teilnehmenden. Natürlich sind wir hier in der Erwachsenenbildung, bei der die Eigenverantwortlichkeit groß geschrieben wird. Jedoch braucht es manchmal das Einfühlungsvermögen und besondere Hilfestellung, damit auch leistungsschwächere Teilnehmende sich gesehen und abgeholt fühlen.
Ich schätze Lingoda als Arbeitgeber sehr. Besonders die Projektarbeit macht mir großen Spaß. In den zweieinhalb Jahren, die ich nun Teil von Lingoda sein durfte, konnte ich an vielen spannenden Projekten mit tollen Menschen arbeiten. Dazu zählen eine große statische Erhebung unserer Teilnehmenden, die Erstellung von aktuellen Materialien für unsere Fallbesprechungen, die Aktualisierung unserer Transit-Kurse, die unsere Teilnehmenden bereits im Herkunftsland bearbeiten und das Freelancer-Projekt, was Anfang dieses Jahres startete. Hierfür hat unser Team geschafft, im ersten Halbjahr bereits 14 neue Honorardozenten einzuarbeiten und somit das Kernteam für weitere wichtige Projektarbeiten zu entlasten. Bis zum Jahresende sollen es insgesamt 35 Freelancer sein und damit ein gehöriger Betrag, den wir für unser Unternehmen leisten.
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